Estland, wir kommen wieder!

Für die Party könnten wir kein besseres Wetter haben, obwohl es etwas frisch wird, sobald die Sonne weg ist. Es gibt ein riesiges Holz-Tippi mit etwa 20 m Durchmesser in dessen Mitte ein großes Feuer lodert. Drumherum sind große Tische mit Bänken und es ist angenehm warm im Tippi. Das Buffet wurde vom Veranstalter SAC organisiert und es gibt Braten, verschiedene Salate, Makrelen und einen sehr leckeren Heringssalat. Es herrscht eine angenehm entspannte Atmosphäre und jeder berichtet von seinen Erfahrungen von Russland und zuvor. Mit wem man auch spricht, die Eindrücke von Estland sind durchweg positiv und allen gefällt es hier.

 

Sauna Tippis

Am Morgen nach der Party ist es noch extrem ruhig als wir von den ersten Sonnenstrahlen um etwa 7:30 Uhr im Bus gekitzelt werden. Es herrscht Kaiserwetter und nur wenige Teams haben den Platz bisher verlassen. Einige kamen auch erst recht spät an, da sie an der russisch-estnischen Grenze für Stunden warten mussten.

Nach einem Kaffee packen wir unsere Sachen und machen uns gemeinsam mit Team Verfassungswidrig auf den Weg Richtung Tallinn. Wir meiden die größeren Straßen und fahren teilweise auf Feldwegen. Unterwegs schauen wir uns noch einen Wasserfall an und sind um die Mittagszeit in Tallinn. Wie schon in St. Petersburg quält uns der Hunger und wir machen uns auf die Suche nach einem Restaurant. Kein leichtes Unterfangen, denn die Altstadt von Tallinn besteht quasi nur aus Gaststätten und Souvenirläden…

Da wir uns einig sind, nicht auf dem Rathausplatz in eines der sehr großen Restaurants gehen zu wollen, finden wir ein kleineres und, wie sich herausstellt, sehr gutes Gasthaus mit Terrasse auf der Straße. Am Nebentisch sitzt ein Paar aus Deutschland, was uns an unseren BSC Armbändchen erkennt und uns anspricht. Sie berichten, dass einer ihrer Freunde dieses Jahr gerne mitgefahren wäre und erkundigen sich, wie es uns in Russland ergangen ist. Sie wundern sich außerdem, dass wir so entspannt beim Essen sitzen, obwohl wir eine Rallye fahren… Es war wieder eine dieser Begegnungen, die ohne BSC sicherlich nicht stattgefunden hätte. Vielleicht haben wir die Nächsten mit dem BSC-Virus infiziert 🙂

Nach dem Essen schlendern wir noch ein bisschen durch die Altstadt und machen ein Selfie mit einem Vorfahren von Darth Vader…

Um 15:00 Uhr geht’s weiter in Richtung Riga in Lettland, unserem Tagesziel für heute. Dort haben wir noch die Tagesaufgabe für heute zu erledigen, ein Foto von uns vor dem höchsten Gebäude des Baltikums, was gleichzeitig auch Europas höchstes Gebäude ist: Der Fernsehturm von Riga. Eigentlich hätten wir etwa 40 km südlich von Tallinn in einem Stausee mit bizarrer Kulisse schwimmen gehen sollen. Das Besondere an diesem See ist, dass darin halb versunkene Gebäude eines ehemaligen Straf- und Gefangenenlagers stehen von denen man in den See springen kann. Leider war der See jedoch wegen einer Veranstaltung gesperrt und diese Aufgabe wurde ersetzt.

Während wir Tallinn bei bestem Wetter verlassen, zieht es auf dem Weg nach Riga immer mehr zu. Als wir ankommen, scheint es sich mehr und mehr einzuregnen. Verfassungswidrig haben sich ein Apartment gemietet und wir wollen auf einem Campingplatz in der Nähe der Altstadt. Wir rollen kurz nach Team 19, den Kostritzer Lärchen, auf den Campingplatz. Andrea, Nicole, Rocco und Michael sind auch mit einem T4 unterwegs und haben eine riesige Plane dabei, die wir beschließen zwischen den Bussen aufzuspannen. Es erweist sich als richtiger Glücksfall, denn es beginnt kurz darauf ordentlich zu regnen. Unseren Plan, nochmal in die Stadt zu gehen, verwerfen wir und kochen Nudeln aus unseren Beständen. Wir verbringen einen sehr netten Abend mit spannenden Geschichten aus Russland und bei einem Gläschen Rotwein aus ihrer Kofferbar, die ein Nachbar für sie gebaut hat.

Als wir am heute Morgen aufwachen, regnet es immer noch und es scheint auch keine Besserung in Sicht. Die Apple Wetter App sagt, dass es nach 10:00 Uhr besser werden soll, so dass Jogi und ich beschließen, noch in die Altstadt von Riga zu gehen. Als wir Maschine parken, gießt es in Strömen und wir suchen uns erst einmal ein Café, um im Trockenen auf besseres Wetter zu warten. Und tatsächlich hört es etwa 10:15 Uhr auf zu regnen. Wir machen uns auf den Weg durch die Altstadt und entdecken zuerst eine sehr schöne Bäckerei, wo wir uns mit süßen Teilchen für den Nachmittagskaffee eindecken.

Die Altstadt ist schön, doch Tallinn hat uns beiden besser gefallen. Ob es an der Substanz oder an der Sanierung liegt, können wir nicht sagen. Wir haben bei Riga beide das Gefühl, dass der ehemalige Ostblockflair noch präsenter ist als in Estland. Dies obwohl beide Staaten 2004 gleichzeitig der EU beigetreten sind.

Wie auch in den anderen Städten, bleibt es bei einem kurzen Streifzug durch die Altstadt. Während wir uns bei Tallinn und Estland vorstellen können, Urlaub dort zu verbringen, haben uns Lettland und Riga nicht gleichermaßen begeistert. Wir brechen nach Kaliningrad auf, denn es sind insgesamt etwa 400 km zu fahren und wir möchten die Route über die Kurische Nehrung nehmen. Wir hoffen, dass es an der Grenze ähnlich problemlos läuft wie bei der letzten Einreise. Wir werden berichten…

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